- Die freie Meinungsäußerung ist den Jugendlichen der wichtigste Aspekt von persönlicher Freiheit.
- Nur für 51 Prozent der Jugendlichen bilden Schule oder Universität einen Raum für freie Meinungsäußerung, 89 Prozent haben im Freundeskreis (89 Prozent) sowie in der eigenen Familie (85 Prozent) am meisten das Gefühl, ihre Meinung frei äußern zu können
- Mehrheit der jungen Menschen in Deutschland glaubt, dass das eigene Handeln einen positiven Einfluss auf das Zusammenleben der Gesellschaft haben kann.
Zusammenfassung der wichtigsten Ergebnisse
Lebensgefühl der Freiheit in Deutschland – das aber fragil ist
Das Lebensgefühl der großen Mehrheit der Jugendlichen und jungen Erwachsenen ist das eines Lebens in Freiheit in Deutschland. Zugleich sind 79 % der Befragten besorgt hinsichtlich ihrer zukünftigen Freiheit. Gefragt nach den wichtigsten Aspekten persönlicher Freiheit nennen 65 % die freie Meinungsäußerung.
„Meinungsfreiheit“ ist hohes Gut – und wichtig ein guter Umgang damit
Einen geschützten Raum für freie Meinungsäußerung bietet den jungen Menschen vor allem ihr persönliches Umfeld: Sowohl im Freundeskreis (89 %) als auch in der Familie (85 %) fühlen sich die meisten jungen Menschen am ehesten gehört und respektiert. Dass ein guter Umgang mit Meinungsvielfalt wichtig ist, spiegelt sich in der Begegnung mit Menschen, die anderer Meinung sind: 87 % halten es für wichtig, andere Meinungen to-lerieren zu können, ohne sie persönlich zu nehmen. Aber nur 19 % geben an, in der Schule auch tatsächlich die Möglichkeit zu haben, Diskussionen zu führen und zu lernen, wie sie ihre eigene Meinung zu vertreten; immerhin 48 % stimmen dem „eher“ zu.
Großes Vertrauen in Familie und Freund:innen bei politischer Information – aber kaum darin geschult und ohne Vertrauen in Politiker:innen [und begrenztes Vertrauen in die Beiträge der Schule zur Meinungsbildung]
Auch bezüglich der Informationsbeschaffung zu politischen Themen schenken junge Menschen ihrem persönlichen Umfeld das größte Vertrauen: 84 % der Jugendlichen halten ihre Familie in dieser Hinsicht für besonders glaubwürdig. Das Schlusslicht bilden Politiker:innen (8 %) sowie religiöse Ansprechpartner:innen (3 %). Obschon insgesamt 99 % der Jugendlichen es für relevant halten, zwischen vertrauenswürdigen und nicht vertrauenswürdigen Quellen unterscheiden zu können, geben nur 16 % der Jugendlichen an, dies in der Schule zu lernen; 41 % stimmen hier „eher“ zu.
Hohes Gefühl der Selbstwirksamkeit – bei geringem Interesse an politischem Engagement
Die überwiegende Mehrheit der befragten jungen Menschen (71 %) glaubt, dass ihr Handeln Einfluss auf das Zusammenleben in der Gesellschaft hat. Dieses Gefühl der Selbstwirksamkeit ist signifikant höher ausgeprägter bei Jugendlichen, die sich selbst einer höheren sozialen Gruppe zuordnen. Eine große Mehrheit (85 %) der Jugendlichen hat sich bereits in irgendeiner Form gesellschaftlich engagiert, nur 5 % jedoch politisch. 63 % schließen ein politisches Engagement für sich aus.
Bild & Text: Vodafone-Stiftung (2024)