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ethische Fragen im Unterricht behandeln

Globales Lernen & Bildung für Nachhaltigkeit

Der Leitgedanke der Internationalen Kommission „Bildung für das 21. Jahrhundert“ (UNESCO 1993) ist, dass der Schlüssel zum 21. Jahrhundert in der Entfaltung der menschlichen Lernfähigkeit liege. Individuen und Gesellschaften seien aufgefordert, sich durch lebenslanges Lernen auf die Herausforderungen vorzubereiten, die das neue Jahrhundert mit sich bringe (vgl. Deutsche UNESCO-Kommission 1996, 11). Demgemäß besteht Übereinstimmung bezüglich der Einschätzung, dass traditionelle Formen des Lernens der neuen Komplexität und Dynamik gesellschaftlicher Verhältnisse in einer zusammenwachsenden Welt nicht mehr gerecht würden (vgl. auch Club of Rome, 1979). Die Agenda 21 fordert entsprechend im Kapitel 36 konkrete Maßnahmen zur Implementierung einer „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ (vgl. zu grundlegenden Unterscheidungen und Diskussionen Applis 2012).

In diesem Zusammenhang tritt der Begriff des Globalen Lernens auf den Plan – im angloamerikanischen Raum schon seit den 1970ern als „Global Learning“ oder „Global Education“, im deutschsprachigen Raum seit den 1990ern als Integrationsformel für den Versuch der Zusammenführung von entwicklungspolitischer Bildung, Umweltbildung und interkulturellem Lernen.

Die Lernenden sollen befähigt werden, Globalität wahrzunehmen und sich selbst mit ihren Fähigkeiten und Möglichkeiten im Netz weitgespannter Wechselwirkungen zu verorten. Sie sollen in die Lage versetzt werden, ihre individuelle sowie die gesellschaftliche Lebensgestaltung an offenen und zu reflektierenden Wertvorstellungen zu orientieren.

Stefan Applis (2019) unter Bezug auf Schreiber (1999)

Das Blog-Projekt geoandethics bietet für die Unterrichtsfächer Geographie und Philosophie/Ethik – sowie inhaltsverwandte Fächer – Unterrichtsmaterial, Unterrichtsanregungen und Hintergrundwissen zu Themenfeldern im Übergang zwischen Globalem Lernen und Bildung für Nachhaltigkeit. Die Bezugswissenschaften reichen, entsprechend der Breite der Themenfelder, über Geographie und Philosophie hinaus – Politikwissenschaften, Soziologie, Geschichte, Biologie etc. sind ebenso vertreten.

Alle Beiträge sind unter den folgenden Hauptkategorien einsortiert. Zusätzlich sind sie verschlagwortet und unter den wichtigsten Schlagwörtern geordnet, z. B. #Elektroschrott, #Klimawandel, #Menschenrechte, #Tier&Mensch.

Ausgewählte Themenfelder und besondere Projekte werden zudem auf Unterseiten vorgestellt. Diese Unterseiten enthalten nur die innerhalb dieser Projekte erstellten Beiträge:

Text: Stefan Applis (2022)

Bild: Freepic (2022); Background vector created by Vectorium – www.freepik.com

Literaturhinweise

Applis, S. (2012). Wertorientierter Geographieunterricht im Kontext Globales Lernen. Theoretische Fundierung und empirische Untersuchung mit Hilfe der dokumentarischen Methode. Weingarten: Hochschulverband für Geographie und ihre Didaktik.

Applis, S. (2019). Seltene Erden und blutige Rohstoffe. Hängt mein Smartphone mit dem Krieg im Kongo zusammen? Terrasse-Online.

Schreiber, J. R. (1999): Konzepte des Globalen Lernens als pädagogische Antwort auf die Globalisierung (Vortrag). 52. Deutscher Geographentag Hamburg, Fachsitzung „Dritte Welt- Eine Welt – Globalisierung im Erdkundeunterricht“

Schreiber, J. R. (2005): Kompetenzen und Konvergenzen. Globales Lernen im Rahmen der UN-Dekade „Bildung für nachhaltige Entwicklung“. In Zeitschrift für internationale Bildungsforschung und Entwicklungspädagogik (ZEP), Heft 2, Juni 2005: 19-25.