Bildungsmaterial Heinrich-Böll-Stiftung: STOP AND GO? Politik als Verhandlungssache lernen

Beim Stichwort Verkehrswende denken viele an Elektroautos, Fahrräder oder den Nahverkehr – der Güterverkehr bleibt oft außen vor. Dabei ist er ein zentraler Hebel für eine nachhaltige Mobilität, denn mit dem Onlinehandel wächst der Lieferverkehr rasant. Die Folgen: mehr Lärm, Staus und Emissionen.

Im Planspiel „Güterverkehr“ diskutieren Vertreter:innen von Verkehrs- und Umweltverbänden, wie der Gütertransport effizienter und umweltfreundlicher gestaltet werden kann. Ihre Forderungen richten sie an zwei Ministerien, die über die Vergabe von Fördergeldern entscheiden. Das Spiel verbindet Demokratie- und Umweltbildung und ist sowohl analog als auch digital einsetzbar.

Die Teilnehmenden übernehmen Rollen als Lobbyist:innen oder Ministeriumsvertreter:innen und vertreten dabei ihre Interessen. Verhandelt wird über einen Sonderfonds von 50 Milliarden Euro, den die Bundesregierung in den nächsten fünf Jahren für zukunftsfähige Transportlösungen bereitstellt. Herzstück des Spiels ist eine simulierte Anhörung, zu der das Verkehrs- und das Umweltministerium einladen. Das Spiel ist für 14 bis 28 Teilnehmende konzipiert – durch Zusammenlegung oder Gruppenerweiterung können auch mehr Schüler*innen mitspielen. Es richtet sich an die Sekundarstufe II in der gymnasialen Oberstufe und an Schüler*innen in einer kaufmännischen Ausbildung an berufsbildenden Schulen. Für die Durchführung werden zwei Unterrichtseinheit zu je 90 Minuten benötigt.

Text: Stefan Applis (2025) unter engem Bezug auf Böll-Stiftung (2020)

Abbildungen: Böll-Stiftung (2020)