Das Mitte des Jahres 2022 erschienene zweite Material der Greenpeace Reihe „Umwelt und Frieden“ widmet sich unter dem Titel „Auf der Kippe“ dem Thema Biodiversität. Der Titel der Bildungsmaterialreihe signalisiert unmissverständlich, dass Umweltzerstörungen global vielfältige und  insbesondere für indigene Gruppen lebensbedrohliche Konflikte mit sich bringen. Und doch ergeben sich auch vor diesem dramatischen Hintergrund Möglichkeiten, das Thema lösungsorientiert anzugehen und zu diskutieren. Dies wird nachfolgend an einigen ausgewählten Beispielen dargelegt.

Der in weiten Teilen gleichen Konzeption des vorangegangenen Materials „Heiße Zeiten“ folgend, bietet auch das Biodiversitätsmaterial eine Doppelseite zur Frage „Eine gute Idee oder wirkungsloser Aktionismus“ (S. 28/29) an. Zur Diskussion gestellt werden acht verschiedene Aktivitäten, die das „Grüne Band“ entlang der ehemals deutsch-deutschen Grenze, die Revitalisierung des Linsenanbaus auf der Schwäbischen Alb, das Versenken von Steinblöcken in der Ostsee, die Organisation eines Weltgipfels zur Biodiversität, die Züchtung vom Aussterben bedrohter Tiere in Zoos, das Anlegen einer globalen Samenbank, die Bestandaufnahme von Leben in der Tiefsee bis hin zu Erforschung von Insekten durch Schüler reichen. Schülerinnen und Schüler habend die Aufgabe, die Sinnhaftigkeit dieser Initiativen und Aktivitäten zu bewerten, stärken so ihre Urteilskompetenz und lernen Aktionismus von wirkungsvollen Lösungsansätzen zu unterscheiden.

Die Doppelseite „Artenvielfalt und Artenschwund weltweit“ eröffnet zum einen zehn Blitzlichter auf aktuelle Entwicklungen und zugleich über einen QR-Code das Eintauchen in eine „Augmented Reality“. Auf diesem Weg tauchen die Schülerinnen und Schüler mittels virtueller Reisen in das Amazonastiefland, das Great Barriere Reef, die Vogelwelt Europas und über einen Supermarkt zu den Ufern des Victoria-Sees ein. Der Frage „Sind wir auf dem richtigen Weg?“ folgend, erkunden sie Probleme und Lösungsansätze zum Erhalt der Natur und der Artenvielfalt und tragen ihre Erfahrungen und Bewertungen im gemeinsamen Gespräch zusammen.

Als drittes Beispiel sei auf die Doppelseite „Eine Reise zur Artenvielfalt in Deutschland“ verwiesen, die wiederum der bereits in „Heiße Zeiten“ angelegten Konzeption folgt. Auch hier sind die Schülerinnen und Schüler aufgefordert, ausgehend von einer Vielzahl von Hinweisen auf Artenschwund- und Artenschutzmaßnahmen in Deutschland eine Informationsreise zu planen. Dazu steht ihnen eine Deutschlandkarte und in diese eingetragene Informationen zu Institutionen, Projekten, Auswirkungen und Initiativen rund um das Thema Artenvielfalt zur Verfügung. Nun liegt es in ihrer Hand, welchem Schwerpunkt sie bei der Planung ihrer Informationsreise den Vorrang geben: Problem oder Lösung.

Text & Unterrichtsmaterial: Thomas Hoffmann (2023)