Die Ethik-Lernplattform der FU Berlin

Mit der neuen Bio-Technologie „Genome Editing“ können wir Menschen die Gene von allen Lebewesen einfacher als je zuvor verändern – auch unsere eigenen. Sollten wir das tun?

Genome Editing – unter dem Begriff versammeln sich mehrere biochemische Methoden, die es ermöglichen das Erbgut, die DNA, eines Lebewesens und somit dessen Merkmale zu verändern. Neben der Anwendung bei Pflanzen und Tieren wird auch die Anwendung beim Menschen diskutiert, da sich abzeichnet, dass sich mit Genome Editing z. B. Erbkrankheiten behandeln, Risikofaktoren für HIV oder Krebs beeinflussen oder bestimmte Eigenschaften von Menschen verändern lassen könnten.

Diese Plattform konzentriert sich auf die ethischen Fragen, die mit dem Genome Editing beim Menschen verbunden sind. Sie berühren viele unserer grundlegenden Werte, wie etwa Gesundheit, (reproduktive) Selbstbestimmung, Forschungsfreiheit, Verantwortung, Gerechtigkeit und Solidarität. Am drastischsten zeigt sich das bei der Anwendung der Technologie auf ungeborenes menschliches Leben – dem sogenannten Keimbahneingriff. Über kein anderes Einsatzgebiet wird heftiger gestritten.

Das Ziel der Plattform ist es daher, über das Genome Editing beim Menschen und die mit ihm verbundenen ethischen Herausforderungen zu informieren, zu einer eigenen ethischen Urteilsbildung anzuleiten und Anstöße für die Ethik-Vermittlung in Schule, Hochschule und Erwachsenenbildung zu geben. Die Plattform hat dementsprechend zwei Teile: Den Schwerpunkt bilden eine Reihe von Selbstlernmodulen zur ethischen Urteilsbildung, die dann durch Konzepte, Materialien und Informationen zur Ethik-Vermittlung ergänzt werden.