Im Folgenden werden eine Reihe von Quellen empfohlen, deren Inhalte in Philosophie-/Ethikunterricht, Religionsunterricht, Sozialkunde-/Politik- oder im Deutschunterricht eingesetzt werden können, um politische Diskussionen, wissenschaftliche Analysen und Programme verständlich zu machen rund um das Themenfeld „Gender & Diversity“; vor dem Hintergrund aktueller Diskussionen um geschlechtersensible Sprache sei auf die Grundprinzipien der politischen Bildung nach dem „Beutelsbacher Konsens“ verwiesen (im Folgenden zitiert nach Wehling 1977, 179f.):    

  • Überwältigungsverbot: Es ist nicht erlaubt, den Schüler – mit welchen Mitteln auch immer – im Sinne erwünschter Meinungen zu überrumpeln und damit an der „Gewinnung eines selbständigen Urteils“ zu hindern . Hier genau verläuft nämlich die Grenze zwischen Politischer Bildung und Indoktrination. Indoktrination aber ist unvereinbar mit der Rolle des Lehrers in einer demokratischen Gesellschaft und der – rundum akzeptierten – Zielvorstellung von der Mündigkeit des Schülers.
  • Was in Wissenschaft und Politik kontrovers ist, muss auch im Unterricht kontrovers erscheinen: Diese Forderung ist mit der vorgenannten aufs engste verknüpft, denn wenn unterschiedliche Standpunkte unter den Tisch fallen, Optionen unterschlagen werden, Alternativen unerörtert bleiben, ist der Weg zur Indoktrination beschritten. Zu fragen ist, ob der Lehrer nicht sogar eine Korrekturfunktion haben sollte, d. h. ob er nicht solche Standpunkte und Alternativen besonders herausarbeiten muss, die den Schülern (und anderen Teilnehmern politischer Bildungsveranstaltungen) von ihrer jeweiligen politischen und sozialen Herkunft her fremd sind.
  • Der Schüler muss in die Lage versetzt werden, eine politische Situation und seine eigene Interessenlage zu analysieren, sowie nach Mitteln und Wegen zu suchen, die vorgefundene politische Lage im Sinne seiner Interessen zu beeinflussen. Eine solche Zielsetzung schließt in sehr starkem Maße die Betonung operationaler Fähigkeiten ein, was eine logische Konsequenz aus den beiden vorgenannten Prinzipien ist. Der in diesem Zusammenhang gelegentlich […] erhobene Vorwurf einer „Rückkehr zur Formalität“, um die eigenen Inhalte nicht korrigieren zu müssen, trifft insofern nicht, als es hier nicht um die Suche nach einem Maximal-, sondern nach einem Minimalkonsens geht.

Gender-Glossar (Friedrich-Ebert-Stiftung)

Gender meint mehr als Geschlecht. Es ist eine Strukturkategorie, die auf vielen Ebenen in unsere Gesellschaften, in unser Denken und Handeln eingewoben ist. Aber was ist Gender eigentlich und wo liegt der Unterschied zwischen Geschlecht und Gender?

Christine Olderdissen (2022). Hundert Begriffe zu Gender. Friedrich-Ebert-Stiftung

Bundeszentrale für politische Bildung | Dossier zum Themenfeld

Open Access Journal | Gender Glossar

Vorlesungen & Podien | Geschlechterforschung, Diversität, Wissenschaft im Dialog etc.

Leibnitz-Insitut für zeithistorische Forschung | Docupedia Zeitgeschichte

Materialzusammenstellung: Stefan Applis (2024)

Bild: Freepik (2024)