Ein Beitrag von Julia Althoff

Didaktisch-methodisches Potenzial der Methode

Bilder – seien es Fotos, Karikaturen, Zeichnungen, Diagramme oder sonstige Abbildungen – sind im (Geographie-)Unterricht von großer Bedeutung (Wald 2018). Allgemein ermöglicht der Einsatz von Bildern im Schulunterricht einen spezifischen, günstigen Zugang zur Lerngruppe, da es Lernenden oft leichtfällt, Reize visuell aufzunehmen. Ein unterrichtlicher Rückgriff auf Bilder bietet zudem die Möglichkeit, neben der kognitiven auch die emotionale Ebene der Schüler*innen anzusprechen (Studienseminar Koblenz 2018).

Bei der Methode des Bilderbuffets geht es darum, dass Schüler*innen aus einer Sammlung von Motiven zu einem bestimmten Thema jeweils ein einzelnes Motiv auswählen, das sie unter einer assoziativen Fragestellung am meisten anspricht. In der Durchführung eines Bilderbuffets liegen damit verschiedene didaktisch-methodische Chancen (Wald 2018): Die Methode bietet den Lernenden einen niedrigschwelligen Zugang zum Unterrichtsgegenstand, ermöglicht, erste Assoziationen zu selbigem zu sammeln, erfordert gleichzeitig aber auch, zu abstrahieren und Verknüpfungen herzustellen (Hankele 2015, Wald 2018). Des Weiteren wirkt die Durchführung eines Bilderbuffets durch das Schaffen von Sprechanlässen kognitiv aktivierend, motivierend und förderlich für die Kommunikationsfähigkeit der Schüler*innen (Wald 2018).

Methodisches Vorgehen

Auf dem Fußboden oder auf einer großen bzw. mehreren kleinen Tischflächen im Klassenraum werden verschiedene, möglichst in Farbe ausgedruckte und laminierte Bilder ausgelegt, die dem gleichen Oberthema angehören (Akademie Vogelsang IP 2018, Wald 2018). Zur Vorbeugung von Konflikten besteht die Möglichkeit, Bilder mehrfach auszulegen oder aber die Schüler*innen darauf hinzuweisen, dass das gleiche Bild mehrfach gewählt und dann nacheinander vorgestellt werden darf (Wald 2018). Die Lehrperson erläutert im Anschluss das Vorgehen: Die Lernenden sollen sich alle Bilder gründlich anschauen und sich dann für ein Bild entscheiden, das ihrer Meinung nach besonders gut zum vorgegebenen Thema passt bzw. das sie mit der genannten Fragestellung besonders assoziieren. Danach sammeln sich die Schüler*innen in einem Steh- oder Sitzkreis, zeigen die gewählten Bilder bzw. legen diese vor sich ab und beschreiben und erläutern reihum, was auf ihrem Bild zu sehen ist und warum sie das jeweilige Bild gewählt haben (Akademie Vogelsang IP 2018, Wald 2018). Bei der Vorstellung der Bilder sollte es genügend Raum für Rückfragen der zuhörenden Schüler*innen geben (Wald 2018).

Beim Bilderbuffet handelt es sich um eine die Schüler*innen motivierende und kognitiv aktivierende Methode.

Die Methode ist prinzipiell in allen Klassenstufen durchführbar; abhängig vom Alter der Lernenden sollten jedoch unterschiedlich komplexe Bilder auf dem Buffet angeboten werden. Die Durchführung eines Bilderbuffets bietet sich v. a. im Zuge des Einstiegs in eine einzelne Unterrichtsstunde oder in eine mehrwöchige Unterrichtsreihe an, um Vorwissen, Fragestellungen und Hypothesen zum anstehenden Thema zu sammeln. Am Ende der Unterrichtsstunde bzw. -reihe kann es sinnvoll sein, erneut auf das Bilderbuffet einzugehen. Es ist aber auch möglich, die Methode in der Sicherungsphase einer Stunde einzusetzen, um Ergebnisse zusammenzufassen und zu diskutieren (Wald 2018).

Bilderbuffet zu den Themen Klimawandel und Elektroschrott

Die Themen Klimawandel und Elektroschrott sind beide gut geeignet, um zu ihnen ein Bilderbuffet durchzuführen.

Hier kann ein Bilderbuffet zum Thema Klimawandel heruntergeladen werden:

Hier kann ein Bilderbuffet zum Thema Elektroschrott heruntergeladen werden.

Bei einem Bilderbuffet zum Thema Klimawandel kann z. B. die Frage nach Assoziationen gestellt werden (‚Was verbindest du mit dem Klimawandel und warum? Wähle ein Bild aus, das deine ersten Assoziationen am besten verdeutlicht‘); Wald (2018) schlägt das Vorgeben einer These vor („Die globale Erderwärmung lässt sich genauso wenig wegdiskutieren wie die Rolle des Menschen in diesem Zusammenhang. Wähle ein Bild aus dem Bilderbuffet, das deine Meinung und Gedanken zu dieser These am deutlichsten wiedergibt“, Wald 2018: 16 f.). Bei einem Bilderbuffet zum Thema Elektroschrott bietet es sich z. B. an, das Oxymoron ‚Schrottschatz‘ in den Fokus zu stellen: Schüler*innen könnten gebeten werden, ein Bild auszuwählen, das ihrer Meinung nach besonders gut zum Begriff ‚Schrottschatz‘ passt und im Anschluss anhand ihres Bildes ihr Verständnis des Begriffs zu erläutern. Gemeinsam könnten Hypothesen aufgestellt werden, um was es in einer Unterrichtseinheit mit der Überschrift ‚Schrottschatz‘ gehen wird.

Autorin: Julia Althoff

Bild: Pixabay (2014)

Literatur

Akademie Vogelsang IP (2018): Be the change – Erinnerungskultur gemeinsam gestalten. Tipps und Methoden für die Praxis.

Hankele, M. (2015): Visuell orientierte Methoden. In: Politik & Unterricht, 41, 1/2, 42-59.

Studienseminar Koblenz (2018): Bildverstehen – Bilder im Unterricht einsetzen. https://studienseminar.rlp.de/fileadmin/user_upload/studienseminar.rlp.de/gy-ko/Wahlmodule_18-19/3._Bilder_-_Sturm_-_06.08.2018/01_Bilder_im_Unterricht_einsetzen_2018.pdf (16.09.2020).

Wald, F. (2018): Bilderbuffet. Kognitive Aktivierung durch Bildimpulse. In: Praxis Geographie, 48, 7/8, 14-17.