Ideen für eine gute Zukunft

»We interviewed over 100 children from around the world for 2040 and asked them what their hopes and dreams were for the future. It is a world they will be inheriting from us so we have to show them that solutions exist, that there are people who care deeply about their future, and that wonderful careers await with genuine purpose and meaning.«

– Damon Gameau (2040 Outreach Pty Ltd o. J.)

In seinem Film »2040 – Wir retten die Welt!« (2019) macht sich Schauspieler und Regisseur Damon Gameau auf die Suche nach bereits gegenwärtig bestehenden Ideen und Maßnahmen, deren Weiterverfolgen der Generation seiner vierjährigen Tochter Velvet im Jahr 2040 eine gute und sichere Zukunft ermöglichen soll. Hierzu bereist der bereits aus der Dokumentation »Voll verzuckert – That Sugar Film« (2015) bekannte Gameau verschiedene Orte der Welt und spricht mit Kindern, Wissenschaftler*innen und Autor*innen als Visionär*innen über ihre Wünsche und Vorschläge für eine auf das Wohl des Planeten – und damit auch der Menschheit – ausgerichtete Zukunft. Gameaus Dokumentation wechselt dabei zwischen Sequenzen, die sich in der Gegenwart abspielen und Visionen eines Lebens im Jahr 2040.

Trailer: 2040: Wir retten die Welt

Im Film werden verschiedene Maßnahmen zum Schutz des Planeten behandelt. Gameau beginnt mit der Energiefrage, zu der er in Bangladesch auf die Idee stößt, Haushalte mit Heimsolaranlagen als primärer Energiequelle auszustatten und diese untereinander zu vernetzen, sodass ein Gemeinschaftsnetz entsteht und Haushalte in der Lage sind, selbst mit Energie zu handeln. Im zukünftigen Verkehr wären selbstfahrende Elektroautos und das Abschaffen von individuellem PKW-Besitz denkbar. Zudem sollte Landwirtschaft regenerativ erfolgen, zum Beispiel, indem Mischkulturen gepflanzt, chemische Produkte vermieden und Tiere wieder zurück auf die Felder gelassen werden. (Algen-)Permakultur in den Ozeanen wird im Film als Möglichkeit zur marinen Regeneration dargestellt, wobei das Potenzial von Seetang als Nahrungs- und Düngemittel, Treibstoff und Kohlenstoffspeicher betont wird. Schließlich wird auf die große Rolle der Förderung von Mädchen und Frauen verwiesen, die sich im Film insbesondere auf einen Zugang zu Bildung und auf Möglichkeiten der Familienplanung bezieht.

»Ein inspirierender Film, der es wagt mit optimistischem Realismus die Zukunft anzugehen.«

Luisa Neubauer (Zeitverlag Gerd Bucerius o. J.)

Durch seine narrative, vom Regisseur an seine Tochter gerichtete Erzählweise, sowie die regelmäßigen Einblendungen von Kindern, die über ihre Wünsche für die Zukunft sprechen, erreicht »2040 – Wir retten die Welt!« ein hohes Maß an Emotionalität und weckt ein Gefühl von Involviertheit und Verantwortung bei den Zuschauer*innen. Die aufgeführten Inhalte werden gut verständlich dargestellt und durch Erläuterungen von Autor*innen und Wissenschaftler*innen untermauert. Wie dargelegt zeigt der Film insgesamt sehr vielfältige Handlungsmöglichkeiten auf, die einerseits verdeutlichen, wie komplex und verwoben die aktuellen Herausforderungen hinsichtlich des Umgangs der Menschen mit der Erde sind, andererseits – durch den grundsätzlich positiven Ton des Films – aber auch Optimismus verbreiten und die Zuschauer*innen zum eigenen Handeln animieren. In diesem Sinne liegt ein großes Potenzial im unterrichtlichen Einsatz von Gameaus Dokumentation. Insbesondere in höheren Jahrgangsstufen sollte die Behandlung des Films gleichwohl in ergänzende Materialarbeit eingebunden und einer begleitenden Reflexion unterzogen werden, damit Inhalte (wie es an eine sehr breite Adressatengruppe gerichtete Kinofilme ein Stück weit erfordern) nicht zu oberflächlich bleiben.

  • Regie: Damon Gameau
  • Erscheinungsjahr: 2019
  • Dauer: ca. 93 Minuten
  • FSK: 0 Jahre

Weiterführende Links

Auf der Internetseite zum Film sind in englischer Sprache weiterführende Informationen und ein Link zu filmbegleitendem Unterrichtsmaterial zu finden. Zudem besteht die Möglichkeit, sich einen persönlichen Klimaplan aufstellen zu lassen. Im Film gibt es wiederkehrende Verweise auf die sog. Donut-Ökonomie von Kate Raworth. Für Interessierte sind hier Erläuterungen zum Modell und ein Interview mit der Autorin zu finden; hier kann eine Leseprobe aus Raworths gleichnamigem Buch (Raworth 2018) eingesehen werden.

Literatur

2040 Outreach Pty Ltd (o. J.): 2040. Join the regeneration. https://whatsyour2040.com/ (14.09.2020).

Raworth, K. (2018): Die Donut-Ökonomie. Endlich ein Wirtschaftsmodell, das den Planeten nicht zerstört. München: Carl Hanser Verlag.

Zeitverlag Gerd Bucerius (o. J.): Pu­bli­kums­pre­mie­re mit Film­ge­spräch. 2040 – Wir retten die Welt!. https://verlag.zeit.de/freunde/ausblick/freunde-der-zeit/2040-wir-retten-die-welt-berlin/ (14.09.2020).

Autorin: Julia Althoff

Bilder: © Outreach Pty Ltd