Die Gletscherschmelze im Qilian-Shan in Westchina

In Chinas Qilian-Gebirge schmelzen die Gletscher mit schockierender Geschwindigkeit. Die ist ein Folge der globalen Erwärmung, mit der eine langfristige Wasserknappheit für China verbunden sein wird.

Lage des Qilian-Shan (Quelle: Reuters, Autoren: Marco Hernandez & Simon Scarr)

Der größte Gletscher in der 800 km (500 Meilen) langen Gebirgskette am trockenen, nordöstlichen Rand des tibetischen Plateaus hat sich seit den 1950er Jahren, als Forscher die erste chinesische Überwachungsstation zu seiner Untersuchung einrichteten, um etwa 450 Meter zurückgezogen. Der 20 Quadratkilometer große Gletscher, der als Laohugou Nr. 12 bekannt ist, wird auf seiner zerklüfteten, vom Kies zerklüfteten Oberfläche von Wasserbächen durchzogen. Seit Beginn der Messungen ist er um etwa 7% geschrumpft, wobei sich das Abschmelzen in den letzten Jahren beschleunigt hat, berichten chinesische Wissenschaftler. wie Qin Xiang, der Direktor der Überwachungsstation. „Die Geschwindigkeit, mit der dieser Gletscher geschrumpft ist, ist wirklich schockierend“, sagte Qin in einem Bericht von Martin Quin Pollard für die Nachrichtenagentur Reuters bei einem Besuch der spartanisch eingerichteten Station innerhalb einer, baumlosen, von Eis umgebenen Welt, wo er und ein kleines Forscherteam die Veränderungen verfolgen.

Das tibetische Hochplateau wird oft auch als dritter Pol der Welt bezeichnet wegen der Eismenge in der hoch gelegenen Region, die lange Zeit weithin abgeschlossen war.

Seit den 1950er Jahren sind die Durchschnittstemperaturen in diesem Gebiet um etwa 1,5 Celsius gestiegen, und da es keine Anzeichen für ein Ende der Erwärmung gibt, sind die Aussichten für die 2.684 Gletscher im Qilian-Gebiet düster.

Qin Xiang, Direktor der Gletscher-Überwachungsstation im Qilian-Shan

Auf der anderen Seite der Berge schrumpfte der Gletscher in den Jahren 1990-2010 um 50% schneller als in den Jahren 1956 bis 1990, wie Daten der Chinesischen Akademie der Wissenschaften zeigen. Dies hat weitreichende Folgen nicht nur für das regionale Klima, sondern auch für die Wasserführung der Flüsse, die Stabilität der Hänge und damit auf das Leben der Menschen, die überwiegend Landwirtschaft betreiben.

Ideen für eine Behandlung im Unterricht

Der Hauptbeitrag auf der Reuters-Wissensseite besteht im Großen und Ganzen aus einer Transkrition des Filmbeitrages, der über Youtube frei verfügbar ist – er könnte also parallel zum Filmbeitrag in Jahrgangsstufen mit weniger sicheren Englischkenntnissen zur Verfügung gestellt werden.

Zudem ist der Beitrag in einer zweiten Fassung mit animierten Grafiken bei Reuters verfügbar. Dadurch kann eine höhere Anschaulichkeit erzielt werden; besonders gelungen sind die darin enthaltenen Dronenvideos, die sowohl einen Überblick zu den Gebirgszügen als auch zu den anliegnden Steppenlandschaften bieten: https://graphics.reuters.com/CLIMATE-CHANGE/CHINA-GLACIER/rlgvdamqnpo/index.html

Literatur:

Martin Quin Pollard (2020). Scientists watch as China remote glaciers melt at ’shocking‘ pace. Reuters. https://www.reuters.com/article/us-climate-change-china-glacier-widerima/scientists-watch-as-china-remote-glaciers-melt-at-shocking-pace-idUKKBN27P34J

Text: Stefan Applis

Bild: Screenshots aus dem animierten Reuters-Beitrags, Autoren der Karte: Marco Hernandez and Simon Scarr