Nachhaltigkeitsdilemmata und Umgang mit Unsicherheiten – Aktivitäten der DBU im Rahmen der UNESCO-Programme

Am 21. Juni fand die digitale Auftaktveranstaltung zur DBU-Ausschreibung „Die große Transformation – Nachhaltigkeitsdilemmata und Umgang mit Unsicherheiten“ statt. Mit dabei waren unter anderem Bundesministerin für Bildung und Forschung Anja Karliczek und der DBU-Generalsekretär Alexander Bonde,

Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) hat die UN-Dekade „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ (2005-2014) und das UNESCO-Weltaktionsprogramm „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ (2015-2019) maßgeblich unterstützt: In mehr als 300 Projekten wurden durch die DBU modellhafte Lösungswege sowie deren Überführung in langfristige Strukturen gefördert. Auch in den zentralen Gremien sind Vertreter(innen) der DBU aktiv.

In dem seit Sommer 2020 laufenden UNESCO-Programm „Education for Sustainable Development: Towards achieving the SDGs (ESD for 2030)“ gibt die DBU in Form innovativer und modellhafter Bildungsprojekte und über ihr operatives Handeln neue Impulse. Die DBU-Ausschreibung adressiert insbesondere Zielkonflikte, die sich in Form sogenannter Nachhaltigkeitsdilemmata manifestieren.

Im folgenden Videomitschnitt werden die geförderten Bildungsprojekte ab Minute 1.11.30 vorgestellt; das mit dem Blogprojekt doinggeoanethics verbundene Projekt „The Future We Want“ der Geographiedidaktik der Westfälischen Wilhelmsuniversität Münster unter Leitung von Prof. Dr. Rainer Mehren ist das zweite in der Reihe der vorgestellten Projekte.

DBU fördert 14 Projekte im Rahmen der Ausschreibung „Die große Transformation – Nachhaltigkeitsdilemmata und Umgang mit Unsicherheiten“

Eine Ausschreibung, mehr als 200 Bewerbungen, 26 Projekte in der engeren Auswahl, 14 Projekte, die von einer Fachjury sowie dem Kuratorium der Deutschen Bundesstiftung Umwelt ausgewählt wurden und nun gefördert werden: Es geht um „Die große Transformation – Nachhaltigkeitsdilemmata und Umgang mit Unsicherheiten“.

Im Fokus dieser im Frühjahr 2020 gestarteten Ausschreibung zur Förderung von Bildungsprojekten stehen Zielkonflikte und Nachhaltigkeitsdilemmata innerhalb und zwischen den Zielen für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals, kurz SDGs). Dabei geht es um Themen, die auf aktuelle Nachhaltigkeitstransformationen und damit auf grundlegende gesellschaftliche Umwandlungsprozesse in Richtung Nachhaltigkeit fokussieren, beispielsweise in den Bereichen Mobilität, Erneuerbare Energien, Konsum, Stadtentwicklung, Landnutzung oder Biodiversitätsschutz. Zielgruppen sind vor allem Kinder und Jugendliche, darüber hinaus Studierende, Lehrende an Schulen und Hochschulen sowie kleine und mittelständische Unternehmen.

Schwerpunkte der Ausschreibung waren:

  1. Nachhaltigkeitsdilemmata als Bildungsanlass und Umgang mit Unsicherheiten als Bildungsziel
    Prozesse der Transformation gehen häufig einher mit Konflikten, Dilemmata und Unsicherheiten, denn Nachhaltigkeitsziele stehen oft in Konkurrenz zueinander. Etwa im Bereich Mobilität/Energie: Eine Umstellung der auf fossilen Kraftstoffen basierenden Mobilität hin zu einer nachhaltigen Mobilität führt zu einem erhöhten Bedarf an erneuerbaren Energien. Deren Bereitstellung bedingt wiederum den Ausbau zum Beispiel von Windkraftanlagen mit einem potenziellen Effekt auf Lebensräume und die biologische Vielfalt. Derartige Nachhaltigkeitsdilemmata werden in den Vorhaben thematisiert.
  2. Umgang mit Unsicherheiten als didaktische Herausforderung
    Welche Entwicklungspfade sollen bei Landnutzung, neuen Technologien und sozialen Innovationen eingeschlagen werden? Neben der Erarbeitung möglicher Lösungsstrategien geht es auch um den Umgang mit aus Konflikten resultierenden Unsicherheiten an sich: Wie kann mit der zunehmend als überfordernd wahrgenommenen Komplexität umgegangen werden, damit eine nachhaltige Entwicklung nicht als ein vermeintlich unlösbares Dilemma wahrgenommen wird?

Ziel der bewilligten Vorhaben ist es, relevante Zielgruppen hinsichtlich der erforderlichen Kompetenzen zu fördern und sie im Umgang mit Nachhaltigkeitsdilemmata und daraus resultierenden Unsicherheiten zu stärken. Die Themen reichen von Fortbildungskonzepten für Ärztinnen und Ärzte sowie Lehrende an Schulen und Hochschulen über Projekte der politischen Bildung zu Nachhaltigkeitsfragen bis hin zu wissenschaftlich begleiteten kommunalen Reallaboren unter Beteiligung von Jugendlichen, Kommunalverwaltung und Wissenschaft.

Text: Bundesstiftung Umwelt (2021); Stefan Applis (2021)