In virtuellen Geschichten Maßnahmen zum Klimaschutz treffen und globale Zusammenhänge erkennen
Mit der Agenda 2030 hat sich die Weltgemeinschaft siebzehn ambitionierte Ziele, die Sustainable Development Goals (SDGs), gesetzt. Ein oft zitiertes ist das SDG 13 (Maßnahmen zum Klimaschutz), das auf Entscheidungen und Handlungen zur Bekämpfung des Klimawandels sowie zur Stärkung von Anpassungsfähigkeiten an den Klimawandel abzielt. Die Vielzahl an Einflussfaktoren und Wechselwirkungen, unterschiedlichen Perspektiven, Interessen sowie möglichen Maßnahmen und deren Auswirkungen stellen eine enorme Herausforderung für den Klimaschutz dar.
Für die Umsetzung sind Kompetenzen Globalen Lernens, wie z.B. das Erkennen und Beurteilen von Situationen und komplexen Zusammenhängen, notwendig. Vor diesem Hintergrund wurden in Zusammenarbeit mit Lehrkräften und Fachwissenschaftler*innen Online-Lernarrangements („Reflectories“) entwickelt, die die SDGs auf vielfältige Weise thematisieren und zur Förderung entsprechender Kompetenzen beitragen: www.reflectories.de.

Didaktische Anmerkungen zum Reflectory „Maßnahmen gegen den Klimawandel“
Im Reflectory „Maßnahmen gegen den Klimawandel“ werden Lernende in eine fiktive Geschichte („Story“) eingebunden und wiederholt an Problemsituationen auf globaler und lokaler Ebene herangeführt, innerhalb derer sie auch Entscheidungen treffen sollen. Beispielsweise werden sie auf einer Reise in den Süden von Vietnam Zeugen eines Taifuns und damit einhergehender Überschwemmungen und Zerstörungen und erfahren von möglichen Schutzmaßnahmen, die die Regierung zur Verringerung der Vulnerabilität in Betracht zieht. Um eine Entscheidung treffen zu können, werden sie mit unterschiedlichen Informationen und zum Teil kontroversen Argumentationen beteiligter Akteur*innen, wie dem Minister für Katastrophenschutz und einer Bewohnerin der Küstenstadt Da Nang konfrontiert, die im Sinne der Nachhaltigkeit reflektiert („to reflect“) werden müssen. Direkt im Anschluss an Entscheidungssituationen werden jeweilige Konsequenzen aufgezeigt, die wiederum Ausgangspunkte für weitere notwendige Entscheidungen darstellen.
Zur Arbeit mit dem Reflectory ist lediglich ein Tablet, Smartphone oder ein Rechner mit Internetzugang nötig. Als Sozialform können Einzel-, Partner- oder Gruppenarbeit gewählt werden; je größer die Gruppen, desto mehr Bedeutung gewinnen Diskussion und Argumentation. Zur Vertiefung einzelner Kompetenzen stehen auf der Homepage exemplarische Arbeitsblätter und weitere Informationen zur Verfügung.
Text & Bild: Katja Wrenger & Gabriele Schrüfer (2022)
Literaturempfehlungen
Schrüfer, G., Wrenger, K. & N. Brendel (2021): Mit „Reflectories“ zukunftsfähige Kompetenzen erwerben. Zeitschrift für internationale Bildungsforschung und Entwicklungspädagogik, 44, (3), 30. Online verfügbar unter: https://doi.org/10.31244/zep.2021.03.08
Schrüfer, G., Ellenrieder, M. & K. Wrenger (2021): Begabungsförderung durch Globales Lernen – Reflectories im Unterricht einsetzen und entwickeln. Zeitschrift für Schulgestaltung und Schulentwicklung, 23, (4), 171-174.
Schrüfer, G., Wrenger, K. & I. Lindemann (2020): „Reflectories“ for the Promotion of Competences in Education for Sustainable Development Using the Example of Climate Change. Educational Studies Moscow, (2), 152-174. Online verfügbar unter: https://vo.hse.ru/en/2020–2/373406274.html
Schrüfer, G., Brendel, N., Zitzelsberger, U. & K. Wrenger (2019): „Reflectories“ – Nachhaltige Entwicklungsziele für Schülerinnen und Schüler im Geographieunterricht erfahrbar machen. In G. Obermaier (Hrsg.) (2019): Vielfältige Geographien – fachliche und kulturelle Diversität im Unterricht nutzbar machen, Bayreuther Kontaktstudium Geographie, 10, 229-238. Bayreuth.