Inseln als Zukunftlabore
Die besonderen Merkmale von Inseln, insbesondere ihre ökologische Verwundbarkeit werden immer wieder als Blick in die kontinentale Zukunft gedeutet. […] Inseln [können] auch im positiven Sinne einen Blick in die Zukunft ermöglichen, wenn sie als eine Art Zukunftslabor verstanden werden. Die strikt am Nachhaltigkeitsprinzip sowie an den 17 Zielen für eine nachhaltige Entwicklung der „Agenda 2030“ ausgerichteten Entwicklungen insbesondere im Bereich der Energieversorgung, die auf den dänischen Inseln Bornholm und Somsö, den britischen Orkney-Inseln oder auf der Salomonen-Insel Ta‘ui initiiert und gegenwärtig umgesetzt werden, dokumentieren dieses Potenzial ebenso eindrucksvoll, wie die Bemühungen des Vereins „The Turquoise Change“, das auf den Andamanen und Sansibar mittels Bildungsprojekten einen nachhaltigen Entwicklungsimpuls zu setzen versucht. Inseln, so wird deutlich, können also auch ein Modell für Zukunft sein. Die kulturhistorisch entwickelten Fähigkeiten, mit begrenzten Ressourcen zurechtzukommen, Abfall zu vermeiden, Ressourcen zu recyclen oder Trinkwasser aufzubereiten können sich als besonderer Vorteil erweisen.
Andreas Eberth, Katarina Roncevic & Thomas Hoffmann (2023). Inseln – Fenster für die Zukunft. The Turquoise Change, S. 3

Die Autor*innen des über den Verein „The Turquoise Change“ vertriebenen Heftes „Inseln – Fenster für die Zukunft“ möchten Schüler*innen und Lehrkräfte für die Bedeutung von Inseln in ihrer Komplexität im globalen Kontext begeistern und für das Handeln zugunsten einer Nachhaltigen Entwicklung inspirieren. Die Handreichung möchte zugleich einen neuen, didaktischen Zugang bieten, in dem die Mystery-Methode mit dem lösungsorientierten Ansatz am Beispiel konkreter Inseln verknüpft wird. Mit einem weiteren, besonderen didaktischen Zugang, welcher Placemat-Methode und SWAT-Analyse verbindet, wird das Phänomen Insel als komplexes System dargestellt.
Materialbeispiele




Binnen weniger Jahre wird die Mobilität auf der griechischen Insel Astypalea emissionsfrei erfolgen. So ist das Ziel des seit zwei Jahren laufenden Projektes zwischen der Regierung in Athen und dem Volkswagen-Konzern festgeschrieben. Um dies zu erreichen, werden die etwa 1500 verbrennungsmotorbetriebenen Autos, Busse und Zweiräder vollständig durch E-Fahrzeuge ersetzt, deren Versorgung durch eine auf der Insel neu installierte Photovoltaikanlage sichergestellt werden wird. Die ersten Schritte dazu sind bereits umgesetzt. Dazu zählt etwa die Möglichkeit, sich per App auch für die entlegenen Orte der Insel die Fahrt mit einem E-Bus zu ordern, um inselweit mobil zu sein. Zur gleichen Zeit ist auf der dänischen Insel Bornholm zu beobachten, wie das Ziel verfolgt wird, sich binnen eines Jahrzehnts, also bis 2032, zur ersten müllfreien Insel der Welt zu entwickeln. Im Zentrum der Umsetzungsstrategie stehen eine konsequente Kreislaufwirtschaft und ausgefeilte Recyclingprozesse.
Andreas Eberth, Katarina Roncevic & Thomas Hoffmann (2023). Inseln – Fenster für die Zukunft. The Turquoise Change, S. 4.
Und ein Blick auf die Pazifik-Insel Fidschi zeigt einen vollkommen neuen Ansatz, wie die Vulnerabilität der Menschen gegenüber den an Häufigkeit und Intensität zunehmenden Wirbelstürmen mithilfe einer von den Vereinten Nationen unterstützten parametrischen Versicherungsleistung reduziert werden kann. Denn diese tritt nicht nur im Schadensfall ein, sondern bereits dann, wenn zuvor festgelegte Klimaparameter wie Windstärken oder Niederschlagsmengen erreicht sind. Somit kann nicht nur schneller, weil mit weniger Aufwand umzusetzen.

Text: Stefan Applis (2023) unter engem Bezug auf Andreas Eberth, Katarina Roncevic & Thomas Hoffmann (2023). Inseln – Fenster für die Zukunft
Bilder: The Turquoise Change (2023)
Lieber Stefan,
das ist ja eine schöne Ãberraschung.
Woher hast Du das denn mitbekommen?
Bitte ändere bei dem Textbezug den Hinweis auf Karl zugunsten von Thomas.
Danke Dir und einen schönen Tag
Thomas
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