Ziviler Ungehorsam ist hochaktuell – seit Längerem erleben wir gezielte Gesetzesverstöße durch unterschiedliche Gruppen, die damit klimapolitische Maßnahmen forcieren wollen, die eigentlich längst den Rang von Staatszielen haben. Gleichzeitig diskutiert die Öffentlichkeit über die Legitimität dieses Handelns.

Markus Warkus (2023). Das letzte Mittel. Spektrum Wissenschaft.

Überblicksdarstellungen zur Diskussion

Im folgenden Beitrag für die Website „Klimareporter“ gibt der Politikwissenschaftler Martin Unfried einen Überblick zu verschiedenen Positionen, die gegenüber den Protestkulturen der Letzten Generation und Fridays for Future eingenommen werden:

Im arte-Beitrag „Stresstest für die Gesellschaft“ werden junge Menschen, die sich für ein Engagement im zivilen Widerstand entschieden haben, begleitet; sie sprechen über ihre Motive und über Erfahrungen, die sie im Zusammenhang mit den Protesten machen:

Im folgenden Beitrag des Deutschen Bundestages (Hinweis: Das Video ist nur direkt auf youtube freigeschaltet) kommen die juristischen Sachverständigen des Untersuchungsausschusses im Bundestag zu Wort, die mehrheitlich die Position vertreten, die vorhandenen Rechtsmittel reichten im Fall der Klimaproteste, die außerdem vom Versammlungsfreiheitsparagrafen des Grundgesetzes gedeckt seien, aus.

Zeit für die Schule: Wie weit darf Klimaprotest gehen?

In der Unterrichtseinheit „Wie weit darf Klimaprotest gehen?“ von „Zeit für die Schule“ beschäftigen sich Schüler*innen mit der Ethik des zivilen Ungehorsams. Sie erstellen Kriterien für akzeptiertes Protestverhalten, differenzieren zwischen Legalität und Legitimität anhand verschiedener journalistischer Beiträge aus der Wochenzeitung „Die Zeit“ und erörtern unterschiedliche Standpunkte zum gegenwärtigen Klimaaktivismus.

Philosophische Positionen zu Klimaaktivismus als Ausdruck zivilen Ungehorsams

Viele Philosoph*innen fragen sich, was die Philosophie angesichts der Herausforderungen der Klimakrise zu deren Bewätigung beitragen kann. Die Philosophen Paul Schütze (Osnabrück) und Philipp Haueis (Bielefeld) argumentieren in ihrem Beitrag „Philosophie und die Klimakrise: Ein Aufruf zum Wandel“ für den Philosophie-Blog prae|faktisch.de für einen umfassenden Einsatz der Philosophie, indem der Klimawandel als Ausgangspunkt jeder philosophischen Betrachtung über beschränkte Fachdiskurse hinaus zu sehen sei. Das heißt für die Autoren im Umkehrschluss: „Philosoph:innen können keine Theorie mehr aufstellen, die unberührt und unbeeinflusst von dem ist, was um sie herum geschieht. Sie müssen Verantwortung übernehmen und dabei nicht an ihren fachspezifischen Nischen scheitern.“ (Paul Schütze & Philipp Haueis, 2023); im Folgenden finden sich weitere Hör- und Textbeispiele von Philosoph*innen, die Stellung beziehen zu den Klimaprotesten:

Weiteres Unterrichtsmaterial zum Thema (Auswahl)

Beitrag von Christoph Baumann in Ethik und Unterricht Nr. 4 (2022), Klimaethik:

Material auf SpiegelED für die Oberstufe:

Beitrag von Stefan Applis & Christoph Baumann in Praxis Geographie 5 (2022) Demokratiebildung im Geographieunterricht:

Unterrichtsmaterial für die Sek I auf eduki:

Materialzusammenstellung: Stefan Applis (2023)

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